top of page

Der Graben flüstert der Saat ins Ohr 

(la méridienne)

Stuttgart 2025

wool and oil on jute

140cmx160cm

 

  ​ ​

Das künstlerische Konzept setzt sich mit dem Begriff von Natur auseinander, nicht im Sinne einer wissenschaftlich-rationalen Definition, sondern als kulturell und historisch gewachsenes Konstrukt, das immer wieder neu interpretiert und emotional aufgeladen wird. Die Natur wird hier nicht als objektive Gegebenheit verstanden, sondern als Projektionsfläche menschlicher Vorstellungen, Ängste, Sehnsüchte und Ordnungsbedürfnisse.

Ziel ist es, den tradierten Naturbegriff aus seiner gewohnten Einbettung zu lösen und ihn künstlerisch zu hinterfragen: Welche Bilder von Natur und Raum prägen unsere Wahrnehmung heute und woher stammen sie? Wie würden wir Natur und die Welt anders verstehen, wenn wir sie aus der Perspektive prähistorischer Kulturen betrachten, deren Weltdeutungen noch nicht durch moderne Wissenschaft, Technologie oder Kapitalismus geformt waren?

Dabei wird der Blick gezielt auf die symbolischen und spirituellen Bedeutungen gelenkt, die Naturphänomene in frühen Kulturen innehatten. Diese archaischen Wahrnehmungen werden nicht als überholte Relikte verstanden, sondern als Ausgangspunkt für eine neue, zeitgenössische Lesart.

Die künstlerische Auseinandersetzung rekonstruiert jedoch keine Vergangenheit, sondern formuliert eine spekulative Gegenwart: Prähistorische Formen, Zeichen und Rituale werden mit heutigen ästhetischen und medialen Mitteln überblendet, wodurch ein hybrider Raum zwischen Zeiten, Kulturen und Wahrnehmungsebenen entsteht.

In dieser künstlerischen Annäherung wird Natur nicht bloß als Umwelt, sondern als Bedeutungsträger sichtbar als dynamischer Resonanzraum, in dem kollektives Gedächtnis, kulturelle Imagination und zukünftige Visionen miteinander in Dialog treten.

about

exhibtion

Rundgang ABK Stuttgart 2025

bottom of page